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Gorter-Preis

Seit 2005 vergibt die Deutsche Sektion der ISMRM auf ihrer Jahrestagung einen Preis für die beste Arbeit eines jungen Wissenschaftlers aus der Medizin oder einer Naturwissenschaft.

Der Preis wurde nach Cornelis Jacobus Gorter (1907–1980) benannt, einem niederländischen Physiker, der in Groningen und Amsterdam geforscht und gelehrt hat, bevor er 1948 Direktor des Kammerlingh-Onnes-Labors in Leiden wurde.

Cornelis Gorter hat nur zeitweilig auf dem Gebiet der Magnetresonanz (MR) gearbeitet, aber er ist eine wichtige Person in der Geschichte der MR. Im Jahre 1942 – als die Niederlande von den Deutschen besetzt waren – hat er fast den Kern-Magnetresonanzeffekt im Festkörper entdeckt, mit Lithium-7 in LiCl-Kristallen als Probe. Er hat den Effekt nicht messen können. Er vermutete selbst, dass der Grund für den Misserfolg die Sättigung wegen einer zu geringen Spin-Gitter-Relaxation war. Später hat man festgestellt, dass das Signal für seine Messapparatur zu schwach war, auch weil er eine zu reine Probe besorgt hatte, die zu wenig paramagnetische Verunreinigungen enthielt. Diese hätten als Relaxationszentren die T1-Sättigung verhindert. Eine Wiederholung des Experiments war wegen der Bedingungen unter der Besetzung nicht möglich. Cornelis Gorter hat seinen Fehlversuch veröffentlicht (CJ Gorter und LJF Broer, Physica (den Haag) 1942, 9(6): 591–596) – und so zählen wir ihn zu den Pionieren der NMR. Dies zeigt, dass man gute Experimente genau beschreiben sollte, auch wenn sie nicht die Ergebnisse zeigen, die man eigentlich erwartet hat.


Beinahe die Entdeckung des Kernspinresonanzeffektes im Festkörper.